Die Hundewunde

Nein, niemand hat irgendwen gebissen, niemand ist verletzt. Die Hundewunde ist rein emotional und metaphorisch gemeint.

Der Engländer hat einen neuen Hund. Er ist jetzt Puppypapi eines zuckersüßen, blitzgescheiten und freundlich-neugierigen Welpen, dessen Mama Sprengstoffspürhund ist und dessen Papa als Polizeihund ausgemustert wurde, weil er nicht aggressiv genug war. Der Kleine ist ein Mix aus belgischem und niederländischem Schäferhund, schwarz mit malinoistypisch gemusterten Beinen und dem gleichen Muster rund um die Augen. Er sieht wohl aus wie ein umgekehrter Pandabär mit langer Nase und Fledermausohren. Und weil der Engländer meinte, dass er einen Hund unter dem Namen Trouble nicht beim Ordnungs- und Finanzamt registrieren möchte, heißt er jetzt Trubble, angelehnt an Barny Rubble, die englischsprachige Version von Barny Gerölheimer von den Flintstones.

Ich wusste von dem Wurf aus stolzen 11 Welpen im weiteren Umfeld des Hambicamps, ging aber davon aus, der Engländer sei weise genug, sich vorerst keinen neuen Hund zuzulegen. Er muss voraussichtlich demnächst auf Wohnungssuche gehen, da sein Vermieter baldigen Eigenbedarf angedeutet hat, und dass ein Hund die Chancen aufein neues Mietverhältnis erheblich schmälert, ist eine Binse. Dass ich keinen Welpen nehmen kann, solange Arzu da ist und es ihr so gut geht, dass sich noch lange kein Ende abzeichnet, und dass ich die Welpen deshalb gar nicht kennenlernen wolte, weil ich mich sonst sofort in eine kleine Hündin verliebt hätte, war mir auch klar.

Als er mir verkündete, die Hobbyzüchterin aus Morschenich habe ihm einen der Welpen geschenkt, der nun sehr spontan bei ihm eingezogen sei, war ich zuerst relativ perplex, im nächsten Moment sehr traurig. Zu allererst, dachte ich, würden mir Strukturen wie das regelmäßige Schwimmengehen und die Versorgung mit geretteten Lebensmitteln wegbrechen, weil der Engländer nun definitiv andere Verpflichtungen haben würde. Vor allem machte mir seine spontane Aktion aber deutlich, wie eingeschränkt meine eigenen Möglichkeiten in Sachen Hundezukunft sind und wie schwierig bis unmöglich es für mich werden wird, irgendwann nach Arzu wieder einen Hund zu haben. Schwimmen gehe ich jetzt mit meinem Vater, der sich über die gemeinsame Motivation freut, containern geht der Engländer trotz bzw. mit Trubble weiterhin. Aber mein Zukunftsproblem lässt sich weniger leicht lösen.

Zunächst einmal ist es beinahe auszuschließen, dass ich jemals wieder einen ausgebildeten Blindenführhund bekomme. Die Krankenkassen als Kostenträger stellen sich bei Anträgen auf Versorgung mit einem Blindenführhund schon immer gerne an, weil sie die hohen und laufenden Kosten für ein tierisches Hilfsmittel nicht übernehmen wollen. Viele Antragstellende müssen vor das Sozialgericht ziehen, um ihren Rechtsanspruch einzuklagen. Hat mensch zusätzlich zur Blindheit noch weitere Einschränkungen und verschlechtert sich der Zustand aufgrund einer fortschreitenden Erkrankung voraussichtlich weiter, wird es immer schwieriger, die Krankenkasse und das Gericht zu überzeugen. Zu allem Überfluss ist wegen eingeschränkter Trainingsmöglichkeiten während der Pandemie, rechtlicher Änderungen für Führhundschulen und stark gestiegener Nachfrage die Wartezeit auf einen ausgebildeten Hund von ca. zwei auf sieben Jahre gewachsen. Bis dahin ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass ich aufgrund von Einschränkungen durch die MS wirklich nicht mehr in der Lage bin, eigenständig mit Hund unterwegs zu sein.

Die Alternative, einen Hund einfach nur als Haustier zu halten, der vielleicht dann einzelne Assistenzaufgaben lernt, ist auch schwierig zu realisieren. Einen Hund aus dem Tierheim zu holen, was eigentlich mein bevorzugter Weg wäre, weil die vielen Hunde dort dringend ein gutes Zuhause brauchen, kann ich mir mit großer Wahrscheinlichkeit abschminken. Von verschiedenen blinden Menschen weiß ich, dass die meisten Tierheime keine Tiere an Menschen mit Behinderung abgeben. Uns wird die Haltung eines Tiers einfach nichtzugetraut, ganz egal, wie lange und mit wie wenig Unterstützung wir schon Tiere hatten. Hunde aus dem Tierheim sind aber natürlich auch oft problematisch, weil sie fast alle ihre Baustellen mitbringen, kaum erzogen oder sozialisiert sind, Angst- oder Aggressionsprobleme haben. Das ist je nach Einzelfall und Problemlage bestimmt leichter zu handlen, wenn mensch gucken kann, aber ich möchte nicht so pauschal und ableistisch ausschließen, dass es auch trotz blindheit mit einem weniger problembelasteten Tierheimhund funktionieren und passen kann.

Einen Welpen aus einem Wurf bekannter und genetisch geeigneter Elterntiere zu finden, wäre sicher möglich – ein Schwesterchen von Trubble hätte ich beispielsweise unglaublich gern – aber blind einen Welpen zu erziehen, ist mindestens schwierig. Es fängt bei der Stubenreinheit an und geht mit den meisten Basics weiter – wenn ich das Hundekind nicht permanent im Blick haben und schnell auf die kleinsten Regungen reagieren kann, funktioniert Vieles nicht bzw. wird deutlich komplizierter, langwieriger und für alle Beteiligten unerfreulicher. Arzus Trainerin, die aus nachvollziehbaren und guten Gründen zur Zeit keine Führhunde ausbildet, würde mich unterstützen. Da sie nicht ganz um die Ecke wohnt, wäre das aber auch kompliziert und würde für den Hund bedeuten, immer wieder zwischen uns hin und her gereicht zu werden und nie richtig irgendwo anzukommen. An wen sollte der Hund sich binden, wer wäre die erste und wichtigste Bezugsperson? Mit meiner romantischen Vorstellung von der symbiotischen Beziehung zwischen einem Welpen und der menschlichen Ersatzmama passt ein solches Wechselmodell nur schwer zusammen. Und ob die Trainerin dann, wenn es relevant wird, wirklich Zeit und die Möglichkeit hat und es gleichzeitig irgendwo einen Wurf mit einem passenden Welpen gibt, ist eben auch kaum planbar.

Kurz gesagt ist alles voller Unwägbarkeiten und Gründe, die eher dagegen als dafür sprechen. Ich kann nichts anbahnen und mich auf nichts freuen, weil einfach alles so unklar und unwahrscheinlich ist. Viele glückliche Zufälle und unplanbare Ereignisse müssten zusammenkommen, damit es klappt, und um daran zu glauben oder darauf zu hoffen, bin ich zu realistisch.

Solange Arzu da ist, liebe ich sie über Alles und sie bleibt der plüschige Mittelpunkt meines Universums. Aber mit der Gewissheit, sie irgendwann zu verlieren, könnte ich besser umgehen, wenn ich wüsste, was danach kommt. Diese Angst und Unklarheit hat Trubble mir überdeutlich in Erinnerung gerufen. Einen wie ihn hätte ich so gerne als ausgebildeten Assistenzhund – oder als einen, dem ich selbst Vieles beibringen könnte, was mir helfen und ihm Spaß machen würde – ich bin mir recht sicher, dass unter seinen Geschwistern geeignete Kandidat*innen dafür existieren. Aber es geht nicht und ist auch nur mäßig wahrscheinlich, dass es irgendwann in einer ähnlichen Konstellation gehen wird. Das fühlt sich an, wie eine schmerzende, offene Wunde, auch wenn ich mich noch so sehr für den schwer verliebten Engländer freue.

18 Gedanken zu “Die Hundewunde

  1. puzzleblume sagt:

    Auf jeden Fall ist es für einen alten Hund nicht zumutbar, mit dem Übermut einer Welpe belastet zu werden. Ich hoffe, du kannst dich vernünftigerweise im Fall des etwas zu spontan gewordenen Puppypapa auf problematischer Wohnungssuche dagegen verwehren, aus Mitleid zu tun, was du wirklich nicht zun solltest.

    Obwohl ich nicht von der Blindenhundproblematik betroffen bin, sind manche Zukunftsgedanken für mich nicht fremd, denn so, wie dir als MS-erkranke Blinde womöglich kein weiterer Blindenhund mehr gegeben wird, weil die Versorgungsfrage für den Hund bei Behinderten als weiteresHandicap gilt, ist mir klar, dass nicht einmal ich, wenn Maxima mal nicht mehr lebt, in hoffentlich erst mehr als zehn Jahren als Ü-Siebzigjährige keine Chance mehr darauf habe, dass mir irgendwer einen Hund abgibt, sei es Tierschutz oder Züchter.
    Sie wollen das am liebsten schon bei knapp über 60jährigen nicht mehr, es sei denn, man kann sichere „Ausweichmenschen“ angeben, die im Erkrankungsfall einspringen können.
    Es war schon bei Maxima für uns knapp, einfach nur einem problematischen Tierschutzhund ein neues Zuhause zu geben. Hausbesuch und Inaugenscheinnahme waren Pflicht, Nachkontrolle musste eingeräumt werden.
    Natürlich bin ich schon im Voraus traurig, dass mir dann ein Stück Lebensfreude vorenthalten wird, aber davon abgesehen ist es verständlich, dass die Unabwägbarkeiten des Hundeschicksals auch berücksichtigt werden sollen.
    Was geschieht eigentlich mit Blindenhunden, die „verwaisen“? Wer vermittelt die wohin? Gibt es da keine Nachfragemöglichkeiten?

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    1. kommunikatz sagt:

      Soweit ich weiß, gibt es dazu keine organisierten Strukturen, weil das
      vermutlich auch nicht so häufig vorkommt und die Hunde dann entweder zu
      Verwandten oder Freund*innen der verstorbenen Person kommen oder von
      diesen weitervermittelt werden.
      Was die strengen Regeln für die Abgabe von Tieren angeht, ist es halt
      ein zweischneidiges Schwert. Einerseits ist es gut, dass sie genau
      hinschauen, wo ein Tier hin kommt, wie die Menschen und Bedingungen sind
      und was für Möglichkeiten und Fähigkeiten sie haben. Viele Tiere werden
      dadurch bestimmt vor schlechten Haltumgsbedingungen bewahrt. Aber
      manchmal schließen die Regeln eben auch Menschen aus, die zwar nicht der
      Norm entsprechen, aber trotzdem gut mit einem Hund umgehen können und
      bereit sind, die Bedingungen dafür zu schaffen.
      Ich wundere mich eigentlich eh schon lange, dass angesichts der
      überfüllten Tierheime überall die Abgaberegeln nicht sogar gelockert
      oder zumindest im Einzelfall flexibler gehandhabt werden.

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  2. kommunikatz sagt:

    Inzwischen bin ich nicht mehr so traurig, kein Geschwisterchen von Trubble nehmen zu können. So süß, schlau und toll der Kleine sein mag, er macht seinem Namen alle Ehre und dem Engländer richtig viel arbeit. es gibt eine Menge Baustellen, die er jetzt schon deutlich zeigt, die dann aber auch mit entsprechender Konsequenz und Aufmerksamkeit bearbeitet werden müssten. Je früher mensch damit beginnt, desto besser wächst der Hund ja in die richtigen Verhaltensweisen rein und verfestigt erst gar nicht die falschen. Ich überlege unter diesem Aspekt ernsthaft, keine gemeinsamen Spaziergänge mehr zu machen, denn mich macht das wahnsinnig und Arzu und ich lenken den Engländer wohl auch zu sehr ab, so dass er sich dann nicht vernünftig seinem Hund widmen kann. Sobald ich Tips gebe oder Ideen äußere, werde ich dann i.d.R. auch sofort angekackt. Also muss ich mir stillschweigend angucken, was alles nicht klappt und aus meiner Sicht nicht ideal läuft – und das brauche ich nicht.

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    1. kommunikatz sagt:

      Ich rudere mal ein bisschen zurück, so schlimm ist es wirklich nicht und die gemeinsamen Spaziergänge sind nett. Trubble lernt sehr viel von Arzu, er braucht noch viel mehr Kontakt zu anderen Hunden jeden Geschlechts und Alters, aber er lernt und lernt und wird immer besser mit Allem. Er und Arzu spielen total schön, auch dabei lernt er ja eine Menge und sie bleibt fit. Da sie Dank Winterspeck gerade fast 30kg wiegt, bin ich auch sehr froh über jede Bewegung, die sie bekommt. Der Winter ist ja auch so warm, dass sie nicht wirklich viel Winterspeck braucht, da reicht der Winterplüsch 🙂

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  3. Tanja sagt:

    Da bin ich jetzt aber verwundert, dass der Engländer so schnell einen neuen Hund aufgenommen hat, aber oft geht so was dann ja doch ganz schnell. Und der Trubel (um eine anderes ähnliches Wort ins Spiel zu bringen) lenkt ihn sicher von seinem Schmerz um Akiro ab. Mein Hund ist vor 25 Jahren gestorben und ich hätte damals nie gedacht, dass ich so lange ohne Hund sein würde. Aber zuerst habe ich die hundefreie Zeit genossen, dann kamen das Pferd und einige Jahre später ein hundehassender Kater und jetzt traue ich mir aus gesundheitlichen Gründen keinen Hund mehr zu. Im Moment ginge es zwar, aber mein Zustand (Long Covid) könnte jederzeit schlechter werden. Einen Welpen würde ich mir auch nicht zutrauen, eher eine Seniorin oder einen Senior.

    Liebe Grüße

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    1. kommunikatz sagt:

      Die Welpen waren halt gerade da und die Züchterin hat ihm einen
      geschenkt. Er kann nicht nein sagen, vor allem nicht zu einem süßen
      Welpen. Eigentlich wollte er seiner Aussage nach auch nicht so schnell,
      vor allem nicht vor dem Umzug. Aber die Dinge laufen halt meist anders
      als geplant.
      Krass, hattest Du Covid und hast davon etwas zurückbehalten? Das hoffe
      und wünsche ich Dir nicht! Du bist ja angeschlagen genug 😦 Aber
      irgendwann reicht der beste Schutz eben auch mal nicht, siehe meinen
      Beitrag „Endlich kann ich mitreden“…
      liebe Grüße
      Lea

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      1. Tanja sagt:

        Wenn mir ein süßer Welpe oder ein älterer Hund in Not angeboten worden wären, hätte ich wahrscheinlich auch nicht Nein gesagt.

        Ja, ich hatte im April eine Infektion, ich dachte auch, das hätte ich dir erzählt. Ich lag vier Wochen flach. Seitdem bin ich ständig erschöpft und müde, schlafe meist nur drei Stunden, bin ein paar Stunden wach und schlafe dann wieder, auch tagsüber. Ich habe keinen normalen Tag-Nacht-Rhythumus mehr und verwechsele oft Wörter oder schreibe sie falsch. Gestern habe ich den Optiker Fielmann Feelman, also Englisch fühlen mit zwei E geschrieben und kürzlich, als ich mich auf Englisch unterhalten habe, anstatt Pedestrians Passengers gesagt. Bei vielen dauert es ein Jahr, bis es besser wird. Ich habe noch Hoffnung, dass es kein Dauerzustand wird. Wenigstens scheinst du keine bleibenden Schäden zurückbehalten zu haben.

        Liebe Grüße

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      2. kommunikatz sagt:

        Ohje, nein, dass habe ich nicht mitbekommen. Klingt auf jeden Fall
        ätzend und ich wünsche Dir sehr, dass es bald besser wird. Ich hatte
        riesiges Glück und wirklich nur einen Schnupfen, aber dafür, dass
        angeblich bei Geimpften Long Covid so selten sein soll, kenne ich
        erschreckend Viele, die es trotzdem haben 😦

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  4. Tanja sagt:

    Ich will nicht wissen, wie es mir ohne die Impfungen ergangen wäre. Wenn ich es irgendwann schaffe, nach Aachen zu kommen, dann können wir maximal eine kleine Runde laufen und auf den zwei Bänken dann jeweils noch pausieren.

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  5. kommunikatz sagt:

    Hier ist ein toller Blogbeitrag der Hundetrainerin, die seit drei Wochen mit Trubble und dem Engländer arbeitet:

    https://du-dogs.com/blog/files/b49f7679eed2e8f01cdc308cae49accf-2.html

    Er lernt wahnsinnig schnell und macht sich richtig gut – der Engländer genauso. Mein Pessimismus war erfreulicherweise unbegründet und ich freue mich sehr für die Beiden. Und wenn ich irgendwann mal einen Welpen habe, werde ich diese Trainerin kontaktieren.

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  6. kommunikatz sagt:

    So, mehr Infos zu Trubble tun sich auf 🙂 Der Engländer war gestern mit ihm bei seiner (also Trubbles) Familie und hat noch ein paar Dinge herausgefunden. Trubbles Geburtstag ist der 1. Oktober und sein Vater ist kein Hollandse Herder sondern ein Osteuropäischer Schäferhund mit 1/3 Wolfsgenen, weil seine Oma oder sein Opa wohl ein Wolf war. Trubble ist also ein 1/6-Wolf, was ihn noch krasser und spannender macht, wie ich finde. Er ist trotzdem extrem menschenbezogen und lernt wahnsinnig schnell, also wirken sich die Wolfsgene offensichtlich nicht negativ aus. Vier seiner Schwestern sind immernoch nicht vergeben, wunderschöne, tiefschwarze Hundemädchen mit hellbraunen Rehaugen. Ich darf einfach nicht zu viel darüber nachdenken,wie gerne ich Eine von ihnen bei mir aufnehmen würde. Solange Arzu da ist, geht das nicht und sie ist und bleibt eh die Tollste von Allen.

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  7. puzzleblume sagt:

    Liebe Lea,
    so viele Neuigkeits-Häppchen zu Trubble!
    Zuerst einmal weiter oben: ein köstlicher Name! Da kann manch nobler Stammbaumhund einpacken, der nur ein Von hat, aber keinen Dogtor-Titel.

    Den verlinkten Artikel der Hundetrainerin habe ich auch mit Interesse gelesen und natürlich das Video angesehen.

    Die Sichtweise der Hundetrainerin sagt mir zu.
    Hier in unserer Gegend haben wir viel zu viele Hundetrainer, die nicht nur Fehler bei der Gruppenarbeit machen, sondern auch den Hundebesitzern die Schuld geben, statt sie besser anzuleiten oder wenigstens mit einem guten Rat zu einem Kollegen weiterzuschicken. Letzteres kann man hier auch nicht, es gibt einfach keine Alternativen.

    In dem Video sehe ich nur einen jungen, spielerischen Hund, der sich sozial besser verhält als die meisten Hunde, die wir hier freilaufend treffen und deren Besitzer sich brüsten, mit dem seit Jahren die Welpen- und Hundeschule zu besuchen – anscheinend nur zum Kaffeetrinken im Büdchen, während draussen die Hunde übereinanderkugeln und die Starken die Schwächeren noch weiter traumatisieren, bis dann die Besitzer mit denen heimgeschickt werden, weil die anderen Hunde angeblich deren Verhalten nicht lesen könnten.

    Wenn der Kleine Wolfsgene hat, muss das ja nicht zwangsläufig in Wildheit und Unverträglichkeit ausgelebt werden, die stärker ist als das Verhalten eines durchschnittlichen Hüte- oder Herdenschutzhundes.
    Aber es ist gut zu wissen, wenn man es nicht mit einer seit Jahrhunderten zum Gesellschaftshund ausgelesenen Rasse zu tun hat.

    Mit Maxima kann ich übrigens, selbst wenn ich wollte, aus o.g. Gründen keine Hundeschule besuchen: Angsthunde stören bloss mit ihren Sonderbedürfnissen.

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    1. kommunikatz sagt:

      Krass und schade, wie ahnungslos und unflexibel offensichtlich viele
      Hundeschulen und -trainer*innen sind. Aber den Eindruck, den Du
      schilderst, bekomme ich auch hier häufig mit, das scheint ein
      Massenphänomen zu sein 😦

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