Schreibimpulse

Ich habe mich auf ein Experiment eingelassen. Aus einem Workshop der Akadmie der Vereine, in dem es um Diversität, um introvertierte uund extrovertierte Menschen, ihre jeweiligen Bedürfnisse, Fähigkeiten und Qualitäten ging, entstand die Idee eines regelmäßigen Schreibworkshops.

Gestern Abend fand der Workshop unter dem Motto „Bewusst schreiben, bewusster leben“ nun zum ersten Mal statt. Natürlich treffen wir uns nicht live, sondern, wie auch schon im Diversitäts-Workshop und momentan allen AdV-Veranstaltungen, ganz zeitgemäß per Videokonferenz. Zu fünft folgten wir einer kurzen, angeleiteten Meditation und anschließend einem Schreibimpuls.

Mein irgendwie vermurkster und unterschwellig stressiger Tag klebte an mir und es fühlte sich so an, als könnte der Abend für mich nur schiefgehen, als könnte ich ganz bestimmt nicht loslassen und in einen Schreibflow kommen. Aber sobald ich vor dem Laptop saß, das Headset angelegt und das Zoom-Meeting gestartet hatte, fiel nach und nach alles von mir ab. Die wunderbare Workshopleiterin schaffte es mit ihrer ruhigen, wertschätzenden Art und ihrem perfekt gewählten Schreibimpuls sofort, mich aus der Reserve zu locken. Die kurze Meditation am Anfang hatte dafür den idealen Boden bereitet, denn tatsächlich und ganz gegen meine sonstige Meditationserfahrung hatte sie mich absolut geerdet und zur Ruhe gebracht.

Aus dieser Ruhe heraus sprudelten sofort Worte in meine Tastatur. Diese knüpften unmittelbar an frühere Blogbeiträge an und werden daher sicherlich auch zu einem solchen ausgebaut. Anschließend sprachen wir über unsere Gedanken und Erfahrungen bei der Übung, keine von uns las ihren Text vor und es gab dazu auch keinerlei Veranlassung. Trotzdem teilten wir viele Gedanken und Erkenntnisse miteinander und es war eine sehr vertrauensvolle und angenehme Runde – ein echter, geschützter Raum.

Dabei kennen sich fast alle Beteiligten gar nicht persönlich – also nicht im echten Leben sondern nur von Online-Treffen. Schon bei der Online-Texttreff-Akademie OTTA im Sommer hatte ich erlebt, wie schön und nah sich reine Videomeetings anfühlen können, die für mich ja sogar auf die Audio-Ebene reduziert sind. Nun war es in einer ganz neuen Gruppe wieder so bereichernd und toll, obwohl Jede von uns für sich allein vor dem eigenen Computer saß.

Räumliche Nähe ist gar nicht so wichtig, um mentale und emotionale Näe zu empfinden. Schreiben ist ein wunderbarer Weg, sich selbst und den eigenen Gedanken näherzukommen. Das gemeinsam zu tun, ohne Druck, Hektik oder Erwartungen, war eine schöne Erfahrung. Ich freue mich sehr auf den nächsten Termin am kommenden Donnerstag und danke der lieben Andrea Goffart, dass sie die Regie für dieses Projekt übernommen hat!

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