Lena Hauser wusste: Cannabis war kein Brokkoli. Das war ihr aber egal, sie mochte Beides. Gerade hatte sie sich einen großen Teller Brokkoligemüse mit Olivenöl und viel Knoblauch einverleibt, gleich würde sie sich zum Nachtisch eine Pfeife anzünden.
Jetzt kniete sie aber erstmal mit ihrem bis auf ein paar Restkrümel leergegessenen Teller neben dem Hundebett und ließ Robyn den Vorspülservice übernehmen. Dafür ließ die schwarze Hündin sich gern aus dem Tiefschlaf holen, sie war schließlich pflichtbewusst. Außerdem mochte auch sie Brokkoli mit Olivenöl, und Knoblauch war gut gegen Parasiten. Nicht nur Vampire hatten etwas gegen das leckere Zeug, auch Zecken und Würmer, die sich gern auf oder in Hunden breitmachten, ließen sich dadurch hervorragend abschrecken.
Ein Hund zum Niederknien, dachte Lena mit dem Teller in der Hand. Was würden die Leute denken, wenn sie wüssten, dass sie Robyn die Superleckerlis ans Bett brachte? Robyn jedenfalls wusste das zu schätzen. Als sie den Teller blitzblank geleckt hatte, strahlte sie ihre Chefin dankbar an – sofern etwas so Kohlrabenschwarzes strahlen kann.
Aber Cannabis war wirklich kein Brokkoli. Von Cannabis bekam Lena keine unangenehmen Blähungen, von Brokkoli schon. Das lag vermutlich daran, dass sie zwar eine einigermaßen fähige und kreative, aber leider meist eine gänzlich lust- und motivationslose Köchin war. Wenn es einen Brokkoli im Kühlschrank gab, machte Lena daraus eine Mahlzeit – und zwar nur daraus. Es gab dann gedünstete Brokkoliröschen mit kleingehacktem Knoblauch in Olivenöl geschwenkt – gut, Salz und Pfeffer tat Lena auch noch dran, aber mehr Zutaten waren viel zu aufwändig und logistisch zu herausfordernd. Und es schmeckte doch, was wollte sie mehr? Aber wer einen ganzen Brokkoli verdrückte, bekam eben Blähungen. Pech.
Zum Glück kannte Robyn, die den Brokkolistrunk fressen durfte und das mit Begeisterung tat, sich mit Pupserei aus und hatte Verständnis für die Problematik. Lena war also nicht allein mit ihrem Elend. Und schließlich konnte Cannabis, da es ja kein Brokkoli war, die negativen Auswirkungen von Brokkoli durch seine entspannende Wirkung sogar lindern, was zumindest Lena gern in Anspruch nahm.
Dieser Beitrag ist Teil einer Fortsetzungsgeschichte. Alle Teile in chronologisch umgekehrter Reihenfolge findet Ihr hier.
Brokkoli finde ich lecker, und mit Knofi würde nicht nur ich den mögen, sondern Bongo auch. Wenn er mal eine Schüssel ausschlecken darf, sieht sie nachher auch aus wie neu.
Von Cannabisrauch wird mir schlecht, wenn ich ihn nur irgendwo rieche, insofern ist das für mich keine Option.
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Da kannst Du Dich mit Robyn a.k.a. Arzu zusammentun, die ist von dem Rauch auch nicht sonderlich begeistert.
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Meine Güte Blähungen hat das Tier auch noch!!!
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Aber nur manchmal 🙂 Und meist geruchlos, dafür aber lautstark. Wir essen ja nicht jeden Tag Brokkoli.
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