Unser lebendiger Garten

Wir hatten Glück mit unserem Garten. Er war schon wunderbar, als wir letztes Jahr eingezogen sind. Unser Haus wurde in den frühen 1960er Jahren gebaut, steht in einer Reihe von fünf Häusern in einem ruhigen Wohngebiet und ist eine perfekte kleine Oase. Wir haben einen kleinen Vorgarten, der aus Rasen, Sträuchern und ein paar kleinen Bäumen bestand.

Ich begann damit, Wildblumen auf dem Rasen zu sähen und hörte auf, ihn zu mähen. Außerdem pflanzte ich ein paar Bäume, darunter einen Apfelbaum und eine Hainbuche. Ein Haselbaum und eine Esche waren von allein zwischen den Sträuchern aufgetaucht, also ließ ich sie wachsen.

Heute ist es ein wilder Vorgarten voller Insekten, Vögel (plus Nester) und anderer Wildtiere. Der Hintergarten ist explodiert, seit ich einen Teich gegraben habe. Wir werden jetzt von Libellen und anderen wunderbaren Lebewesen besucht.

Umweltorganisationen fördern die Anpflanzung von Wildblumen für Bestäuber, da diese wunderbaren Insekten immer schneller aussterben. Bei zunehmender Trockenheit ist es nicht sinnvoll, durstige Rasenflächen zu bewässern. Stattdessen müssen wir Maßnahmen zur Erhaltung der Tierwelt ergreifen, um den Schäden durch industrielle Landwirtschaft und Urbanisierung zu begegnen.

Seltsam nur, dass einige Leute mit unserem Garten nicht zufrieden sind. Ich weiß, dass sauber gemähte Rasenflächen für manche Menschen gut aussehen, aber sie sind eine Wüste für Wildtiere. Zwei der Häuser in unserer Fünferreihe bieten Tieren überhaupt keinen Schutz, da dort alle Bäume abgeholzt und durch Rasenflächen ersetzt wurden. Der Grund: Es ist einfacher, einen Rasen zu pflegen und er sieht geordneter aus.

Das alles kommt mir bizarr vor. Unsere Nachbarn haben kürzlich ihre gesamte Terrasse mit einem Kunststoffdach überdeckt, damit dort kein Regen fallen kann. Heute benutzten sie eine Gasfackel, um das restliche Leben zwischen den Terrassenplatten zu vernichten. Der Geruch des Todes durchdrang unseren Garten und wir mussten nach innen flüchten, um dem Gestank zu entgehen.

Und so nimmt alles seinen Lauf. Unsere ordentlichen Nachbarn vernichten leise das Leben, während wir unser Bestes tun, um zu retten, was übrig ist. Ich weiß, dass wir das Richtige tun, und es ist großartig, sich in unserem kleinen Paradies zu entspannen, während wir all den Lebewesen zuhören. Wenn wir doch nur unsere Freunde und Nachbarn davon überzeugen könnten, es uns gleichzutun.

 

Ein Gastbeitrag von Gary Evans, Umweltaktivist und Fotograf.

 

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4 Gedanken zu “Unser lebendiger Garten

  1. Sunnybee sagt:

    Danke für den schönen Artikel. Wegen des Überzeugens – ich mag den Ausspruch einer klugen Bekannten: immer fröhlich mit gutem Beispiel vorangehen – wer ein Türchen zur Überzeugung in sich geöffnet hat, wird irgendwann schon neugierig vorbeikommen – und die anderen sollen ruhig ihr Ding machen. Energie ans Ärgern zu verschenken vergrault nur Glück und Zufriedenheit. Herzlichen Gruß und euer Garten ist wirklich ein Traum, da würde ich mich auch wohlfühle!🙂 Sarah

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